Die Art, wie wir uns ernähren, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert. Wir wissen oftmals nicht einmal mehr, was eigentlich echte Lebensmittel sind, - es fehlt der Bezug zur Nahrung, ein Dilemma, das uns tiefer und tiefer in den Kreislauf eines ungesunden Lebens stürzt. Auch das alte Sprichwort “Du bist, was du isst” ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Dutzende und aber-dutzende klinische Studien innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte haben gezeigt, dass unsere Ernährung einen bedeutenden und direkten Einfluss auf unsere Gesundheit hat.
Mit Krankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen, Autoimmunkrankheiten und Krebs auf dem Vormarsch, ist es an der Zeit, pro aktive Maßnahmen zu treffen, um diese Krankheiten zu verhindern. Fallstudien machen deutlich, dass bestimmte Arten von Lebensmitteln den Cholesterinspiegel und auch die Blutdruckwerte sichtbar beeinflussen. Des Weiteren gibt es Hinweise, dass bestimmte Arten von Essgewohnheiten das Risiko von Krankheiten wie beispielsweise Herzerkrankungen, Verdauungsstörungen, bestimmten Krebsarten und Typ-2-Diabetes erhöhen. Mit diesem Hintergrundwissen möchten wir heute die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung auf unsere Gesundheit erkunden.
Wie genau beeinflusst deine Ernährung deine Gesundheit?
Die direkte Antwort auf
diese Frage lautet: Es kommt auf die Nährstoffe in den Lebensmitteln, die du
konsumierst an, sowie auf die Art und Weise, wie dein Körper diese nutzt.
Epidemiologische Studien zeigen deutlich, dass diejenigen, die mehr Ballaststoffe,
Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme und Antioxidantien in Form von Vollwertkost
essen (Obst, Samen, Nüsse und Gemüse), ein geringeres Risiko für
Langzeiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herzprobleme haben
(1). Ein klassisches Beispiel ist Dr. Campbells
Forschungsarbeit namens “China Study”, welche konkrete Beweise bezüglich hoher Krebs raten unter der Fleisch-konsumierenden Bevölkerung und einer niedrigeren
Prävalenz von Krebs in einer Pflanzen-konsumierenden Bevölkerung bietet.
Der Großteil der Bevölkerung
fällt ernährungs-technisch gesehen unter eine der folgenden Kategorien: Die
erste Kategorie ist der Allesfresser – jemand, der eine Mischung aus
pflanzlichen Lebensmitteln und Fleisch isst. Die zweite Kategorie ist der
Pflanzenfresser, die eindeutige Minderheit – jemand, der gesunde, frische,
pflanzliche Lebensmittel isst.
Warum ist eine pflanzliche Ernährung am besten für mich?
Unsere Zellen bestehen aus
Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und Enzymen – genau wie
Pflanzen. Die leuchtend roten und grünen Farben in den Blättern oder dem Obst
bzw. Gemüse selbst sind auf die Anwesenheit von Pigmenten zurückzuführen. Wobei
jedes Pigment eine bestimmte Eigenschaft aufweist, wie antioxidantische- oder
entzündungshemmende Qualitäten. Einige dieser Nährstoffe sind wichtig für das
Wachstum sowie die Entwicklung und Pflege unserer Körperfunktionen. Deshalb
empfiehlt das nationale Krebsinstitut den Verzehr von mindestens fünf oder mehr
Portionen Obst und Gemüse pro Tag, welches deine Zellen vor Krankheiten
schützt.
Es gibt viele Gründe, warum
eine pflanzliche Ernährung am besten für dich ist. Der erste Grund ist, dass
Obst und Gemüse leicht im Bauch liegen und die Verdauung fördern. Der Verzehr
von Lebensmitteln in ihrem natürlich rohen Zustand (gelegentlich auch
gedünstet) bietet deinem Körper reichlich Vitamine, Mineralstoffe und
Verdauungsenzyme. Der beste Teil davon – diese Nährstoffe helfen, deine Leber
natürlich zu entgiften. Ein weiterer Grund, warum Obst, Gemüse, Nüsse und Samen
gut für dich sind, ist, dass sie im Gegensatz zu tierischen Produkten keine
künstlichen Wachstumshormone enthalten. Künstliche Wachstumshormone können den
körpereigenen Hormonzyklus stören und somit eine Gefahr für deine Gesundheit
darstellen.
Gesundheitliche Vorteile einer pflanzlichen Ernährung
Verlängerte
Lebensdauer: Pflanzliche Lebensmittel haben einen
niedrigen Methionin-Gehalt. Hierbei handelt es sich um eine Art von Prooxidans.
Methionin wird mit Zell- und Genetik-Schäden, die vorzeitige Alterung verursachen
können, in Verbindung gebracht. Wissenschaftler haben gezeigt, dass, je weniger
Methionin wir konsumieren, desto länger können wir leben (2). Tierische
Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte, Eier und Geflügel sind reich an
Methionin, welches der Ursprung für gesundheitliche Probleme wie Alzheimer und
andere neurologische Störungen ist.
Gesunde Darmbakterien: Pflanzliche
Lebensmittel sind reich an komplexen Kohlenhydraten – löslichen und unlöslichen
Ballaststoffen. Der Fasergehalt sorgt für ausreichend Ballaststoffe und dient
als Brennstoff für die guten Bakterien im Darm. Forschungen zeigen, dass je
höher die Ballaststoff-Zufuhr, desto höher auch die Anzahl an gesunden
Darmbakterien. Indem du die Anzahl an gesunden Bakterien in deinem Darm
steigerst, gibst du auch einer Immunaktivität einen Schub, was wiederum die
natürlichen Entgiftungsfähigkeiten des Körpers verbessert und die Aufnahme und
Verwertung bestimmter Nährstoffe, wie B-Vitaminen im Darm, begünstigt.
Reduziertes
Krankheitsrisiko: Pflanzen sind reich an positiven
Verbindungen, genauer gesagt, sekundären Pflanzenstoffen. Diese sekundären
Pflanzenstoffe umschließen Pflanzenfarbstoffe, Enzyme, Vitamine und Mineralien,
die als Entgiftungsmittel fungieren sowie Antioxidantien, Entzündungshemmer und
Immun-Booster. Laufende Forschungen enthüllen immer wieder viele
gesundheitliche Vorteile, die unser Risiko für Diabetes, Verdauungsstörungen,
Krebs, Schlaganfälle, Herz-Probleme und mehr mindern können. Erkenntnisse aus
prospektiven Kohortenstudien zeigen, dass pflanzliche Lebensmittel über eine
Schutzwirkung verfügen. Laut Forschern ist diese Schutzwirkung auf die Präsenz
mehrerer wertvoller Nährstoffe zurückzuführen, die mit dem Verzehr einer
pflanzlich vielseitigen Diät einhergehen.
Gesundes Körpergewicht:
Pflanzliche Lebensmittel sind kalorienarm und zugleich reich an Ballaststoffen.
Diese beiden Faktoren sind neben Sport der Schlüssel eines erfolgreichen
Abnehm-Programms. Der natürlich niedrige Kaloriengehalt in pflanzlichen
Lebensmitteln stellt sicher, dass du keine überschüssigen Kalorien zu dir
nimmst. Die in Obst und Gemüse vorhandenen löslichen und unlöslichen Fasern
helfen außerdem bei der Stabilisierung des Blutzuckerspiegels. Eine weitere
wichtige Funktion von faserhaltigen Lebensmitteln ist, dass sie dich länger
satt halten. Dies ist, neben ausreichende Bewegung, ein entscheidender Punkt,
wenn es darum geht, deinen Hunger in Schach zu halten und kalorienreichen
Snacks aus dem Weg zu gehen. Sie tun nichts anderes, als sich auf deiner Hüfte
anzusammeln.
Gesundes Blutprofil: Ein
gesundes Blutprofil bedeutet normale Blutdruck-, Cholesterin-und
Blutzuckerwerte. Im Wesentlichen wird durch den Verzehr von vielen pflanzlichen
Lebensmitteln, der Fleischkonsum stark eingeschränkt bzw. komplett eliminiert.
Der Konsum von tierischen Produkten verursacht viele gesundheitliche Probleme,
einschließlich Antibiotika-Resistenz, erhöhter Blutdruck und Cholesterin. Zu
viel Fett im Allgemeinen (egal ob pflanzlich oder auf tierischer Basis)
steigert das Risiko für Typ-2-Diabetes. Wissenschaftler haben insbesondere
festgestellt, dass der Verzehr von rotem Fleisch Entzündungen verursacht,
welche wiederum eine Vielzahl von Krankheiten wie Alzheimer, Typ-2-Diabetes und
Herzprobleme, um nur einige zu nennen, fördern. Die meisten tierischen
Lebensmittel sind voll von gesättigten Fetten und Cholesterin. Menschen, die
große Mengen dieser Lebensmittel konsumieren, leiden meist unter Bluthochdruck
und einem erhöhten Cholesterinspiegel. Pflanzliche Lebensmittel sind auf der anderen
Seite kalorienarm sowie reich an Ballaststoffen und Antioxidantien und fördern
somit ein gesundes Blutprofil. Studien haben gezeigt, dass Personen, die von
einer fleischlastigen Ernährung auf eine pflanzliche Ernährung umstiegen,
erheblich an Körpermasse verloren und zudem ein verbessertes Blutprofil
aufzeigten. Ein klassisches Beispiel ist der ehemalige U.S. Präsident Bill
Clinton, der sein fortschreitendes Herzproblem mithilfe einer veganen Ernährung
stoppte und sogar rückgängig machte. Bei der 80/10/10 Diät von Dr. Douglas
Graham handelt es sich um eine rohe, vegane Ernährung, welche die Gesundheit
und das Wohlbefinden fördert.
Regelmäßiger Stuhlgang: Pflanzliche
Lebensmittel sind die einzige Quelle an Ballaststoffen, tierische Produkte
entgegen enthalten keine Faserstoffe. Mit Ballaststoffen ist der unverdauliche
Teil von pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Vollkornprodukten, Nüssen, Gemüse
und Samen gemeint. Diese haben keinerlei Nährwert, sondern passieren einfach
durch das Verdauungssystem, ohne dabei verdaut zu werden. Diese unverdaulichen
Bestandteile machen den Hauptbestandteil unserer Stuhlmasse aus. Zudem haben
Ballaststoffe die Fähigkeit, Wasser zu binden, was letztendlich bedeutet, dass
unser Stuhl durch eine vermehrte Ballaststoffaufnahme weicher wird und somit
besser durch den Darmtrakt transportiert werden kann. Dies begünstigt die
Darmgesundheit und fördert regelmäßigen Stuhlgang.
Verbesserter ph-Wert: Pflanzliche
Lebensmittel sind von Natur aus stark alkalisch. Auch menschliches Blut ist
natürlich alkalisch, was dazu führt, dass die biochemischen Reaktionen des
Körpers nahtlos funktionieren. Zudem sind alkalische Phosphate wichtig für eine
gesunde Knochenstruktur. Lebensmittel mit einem stark säurigen ph-Wert, wie
tierische Produkte, führen andererseits zu einem Verlust von Kalzium in den
Knochen, was brüchige Knochen und Osteoporose begünstigt. Viele Dysfunktionen
des Körpers sind auf zu große Säuremengen e.g. auf eine falsche Ernährung
zurückzuführen.
Wie genau sieht eine pflanzliche Ernährung aus?
Pflanzliche
Lebensmittel bedeuten nicht unbedingt Berge von Gemüse auf dem Teller. In der
Realität umschließt die 80/10/10 Diät eine breite Palette von frischen,
biologischen, rohen und ganzen Früchten,
Nüssen und Samen. Einige Rohkost-Diäten setzen auf große Mengen an Gemüse und
Grünzeug mit nur wenig Obst. Hierbei ist es jedoch schwer, genügend Kalorien
aufzunehmen, weswegen oft mit fetthaltigem Gemüse und großen Mengen an Nüssen
und Ölen kompensiert werden muss. Die 80/10/10 Diät reduziert die Menge an Fett
und Proteinen und steigert gleichzeitig die Menge an Kohlenhydraten in Form von
Obst.
Wenn
du dich dazu entscheidest, deine Ernährung auf pflanzlichen Lebensmitteln
aufzubauen, solltest du dich, wenn möglich, für rohe Lebensmittel entscheiden,
welche die meisten Nährstoffe liefern. Sie sind frisch, leicht verdaulich und
werden besser vom Körper aufgenommen und genutzt. Nüsse und Samen sind
beispielsweise reich an Vitamin E, guten Fetten sowie Mineralstoffen wie
Magnesium, Selen und Phosphor. Diese Mineralien spielen eine kleine und dennoch
bedeutende Rolle in der Energiefreisetzung. Die meisten Vorteile ziehst du,
wenn du Nüsse und Samen in roher oder gekeimter Form konsumierst. Darüber
hinaus enthalten gekeimte Nüsse und Samen nur wenige hemmende Enzyme, was sie
leichter zu verdauen macht.
Ein
weiteres gutes Beispiel für eine ausgezeichnete Ernährung aus rohen
Nahrungsmitteln sind Obst und Gemüse. Obst ist reich an Kohlenhydraten, welche
in hohen Mengen konsumiert werden sollten. Gemüse auf der anderen Seite ist
kalorien-und zuckerarm, versorgt den Körper aber gleichzeitig mit Fett, Eiweiß,
Vitaminen und Mineralstoffen in genau den richtigen Proportionen. Der beste
Weg, um viel Gemüse in deinen Speiseplan zu integrieren ist Entsaften. Während
Entsaften zwar keine komplette Mahlzeit für sich darstellt, erhöht es die
Aufnahme von frischen pflanzlichen Lebensmitteln um ein Vielfaches. Eine weitere
sehr gesunde Option, die dir dabei hilft, so viel Gemüse und Grünzeug wie möglich aufzunehmen, ist es,
täglich einen grünen Smoothie zu trinken. Gesundheitsexperten empfehlen,
täglich mindestens 1 Pfund Grünzeug zu konsumieren. Ein grüner Smoothie macht
dieses Ziel realistischer, vor allem in der Übergangsphase zur 80/10/10 veganen
Rohkost-Ernährung.
Beachte
bitte, dass mit pflanzlichen Lebensmitteln gesunde, frische Bio-Lebensmittel
gemeint sind. Viele Verbraucher fallen dem Trick der Lebensmittelhersteller zum
Opfer, die behaupten, dass ihre verpackten Lebensmittel auf pflanzlicher Basis
wären. Pflanzliche Nahrungsmittel und Lebensmittel auf pflanzlicher Basis
bedeutet nicht abgepackte oder vorgekochte Lebensmittel. Pflanzliche
Lebensmittel bedeutet schlicht und einfach nährstoffreiche Vollwertkost, die
miteinander kombiniert wird, um ausgewogene Mahlzeiten zu schaffen. Zudem davon
ausgeschlossen sind gentechnisch veränderte Lebensmittel sowie anorganische
Produkte. Wenn möglich solltest du immer Bio-Produkte wählen, und somit giftige
Pestizide und Sprays vermeiden.
Ich
hoffe, dass du dich für eine pflanzliche Ernährung nach der 80/10/10 Diät entscheidest und somit den richtigen Weg einschlägst, um ein neues, gesünderes
sowie ausgeglicheneres Leben zu führen. Fang am besten gleich damit an !
Referenzen:
1. Hsin Chia Hung et.al; Obst-und Gemüseverzehr und
das Risiko von schweren chronischen Krankheiten/Fruit and vegetable intake and
risk of major chronic disease, amerikanisches Journal of National
Cancer Institute (2004) 96 (21):
1577: 1584.
2. Cavuoto P, Fenech MF. Eine Überprüfung der Methionin-Abhängigkeit
und die Rolle der Methionin-Einschränkung in der Krebswachstumskontrolle
und Verlängerung der Lebensdauer/
A review of methionine dependency and the role of methionine restriction in
cancer growth control and life-span extension. Cancer Treat
Rev. Oktober 2012; 38 (6): 726-36.
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